Ignaz Moscheles, Brief an Jacob Hotschevar in Wien, London, 3. März 1828, Autograph
Beethoven-Haus Bonn, NE 52
digitalesarchiv@beethoven.de
Zusammenfassung
Moscheles teilt den Verzicht der Londoner Philharmonischen Gesellschaft auf die Rückforderung der von ihr an Beethoven gespendeten Summe von 1000 Gulden C.M. mit und beendet damit knapp ein Jahr nach Beethovens Tod endgültig die Auseinandersetzung um diesen Betrag.
Durch seine Krankheit arbeitsunfähig geworden, hatte Beethoven die Philharmonische Gesellschaft in London um ein Benefizkonzert zu seinen Gunsten gebeten. Dieses Konzert fand nicht statt, stattdessen beschloss das Direktorium der Gesellschaft, Beethoven 100 £ (umgerechnet 1000 Gulden C. M.) zur Verfügung zu stellen, die ihm von Sebastian Rau Anfang März 1827 überbracht wurden. Nach Beethovens Tod fand man die volle Summe unberührt, woraufhin Rau sie im Namen der Philharmonischen Gesellschaft zurück forderte. In der Folge entspann sich ein länger anhaltender Disput um dieses Geld. Jacob Hotschevar als Vormund von Beethovens Neffen Karl führte immer wieder als Argument in den Streit ein, sein Mündel sei mittellos und bedürfe der Unterstützung.
Moscheles hält es daher für wichtig zu betonen, "daß die Gesellschaft bloß um einem Prozeß auszuweichen auf das Geld Verzicht leistet". Schließlich habe sie "dem hohen Genie Beethoven einen Beweis von Liebe und Verehrung geben wollen aber nicht seinem Erben u wäre es sein Sohn oder Frau".