Ludwig van Beethoven, Quartett für zwei Violinen, Viola und Violoncello (Es-Dur), op. 127, Partitur, Überprüfte Abschrift
Beethoven-Haus Bonn, Sammlung Schott Verlagsarchiv, NE 290
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Wissenswert
Abschrift mit Korrekturen Beethovens
Die Partiturabschrift von Beethovens Streichquartett Es-Dur op. 127 wurde als Stichvorlage für den Druck des Werkes angefertigt. Vor ihrer Versendung an den Verleger Schott in Mainz sah Beethoven die Arbeit des Berufskopisten Ferdinand Wolanek sehr genau durch und nahm eigenhändig Verbesserungen vor. Seine Korrekturen am Rand und im Notentext sind zahlreich und gut zu erkennen. Mit Bleistift (teilweise mit Tinte nachgezogen) und Rotstift markierte er Ungenauigkeiten der Bogensetzung und ergänzte Artikulations- und dynamische Bezeichnungen. Ein kleines Stück Notentext schrieb er neu und klebte es über die alte Version (Bild 45). Die drei Takte von Beethovens Hand fallen durch eine gewisse Unordentlichkeit auf: die Noten stehen nicht sauber unter einander und die Takteinteilung ist unregelmäßig.
Von Verlagsseite wurde auf der Titelseite die Druckplattennummer der originalen Partiturausgabe vermerkt, die Abschrift diente jedoch primär als Stichvorlage für die Stimmenausgabe, während die Partiturausgabe nach einer im Verlag hergestellten Abschrift angefertigt wurde. Beide Abschriften verblieben fast 200 Jahre im Archiv des Verlags Schott. 2008 wurde die wertvollere von beiden, die mit Beethovens Korrekturen, vom Kultusministerium Nordrhein-Westfalen erworben und dem Beethoven-Haus als Dauerleihgabe übergeben. (F.G.)