Ludwig van Beethoven, Brief an Karl Friedrich Zelter in Berlin, Wien, 8. Februar 1823, Autograph
Beethoven-Haus Bonn, Sammlung H. C. Bodmer, HCB Br 265
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Hörbrief
Zusammenfassung
Beethoven bittet seinen Kollegen Karl Friedrich Zelter, Leiter der Singakademie in Berlin, sich beim König von Preußen für eine Subskription der Missa solemnis (op. 123) zu verwenden. Gleichzeitig deutet er auch die Möglichkeit an, die Messe könne - evtl. in einer Umarbeitung a cappella - auch für die Konzerte der Singakademie brauchbar sein.
Nach Fertigstellung der Missa solemnis verschickte Beethoven 28 Einladungen zur Subskription an europäische Fürstenhöfe, von denen immerhin zehn positiv beantwortet wurden. Um die Zustimmung seitens der Fürsten zu fördern, schrieb Beethoven parallel meist auch an ihm bekannte einflussreiche Männer im Umfeld des Hofes, von deren Befürwortung er sich einiges erhoffte. Im Falle des preußischen Königs bat Beethoven neben Zelter auch den Kabinettsekretär des preußischen Königs, Friedrich Duncker, und einen weiteren hochrangigen preußischen Beamten, Anton Heinrich Fürst Radziwill um Unterstützung. Friedrich Wilhelm III. von Preußen bestellte tatsächlich ein Exemplar der Messe, er war sogar der erste Subskribent, von dem der Komponist erfuhr. (J.R.)