Ludwig van Beethoven, Brief an Breitkopf & Härtel in Leipzig, Wien, 8. Juni 1808, Autograph
Beethoven-Haus Bonn, Sammlung H. C. Bodmer, HCB Br 69
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Hörbrief
Zusammenfassung
Beethoven wendet sich nach zwei Jahren wieder an seinen Leipziger Verleger, um ihm, obwohl mehrere Verhandlungen in der Vergangenheit abgebrochen wurden, erneut Werke anzubieten (auf eine Initiative des Verlagsrepräsentanten in Wien, Georg August Griesinger): die Sinfonien op. 67 und op. 68, die Messe op. 86 und die Cellosonate op. 69. Als Gesamthonorar fordert Beethoven 900 Gulden.
Zu den Sinfonien macht er die Bedingung, sie dürften nicht vor Dezember des Jahres herauskommen. Er betont (nicht ohne ein subtil-erpresserischen Unterton), er könne die Werke genauso gut seinem Wiener Verleger (Industriekontor) anbieten, der im vergangenen Jahr sieben große Werke von ihm herausgebracht habe. Dennoch lege er, Beethoven, Wert auf Breitkopf und Härtel als Verleger und hoffe, diesmal einen Vertrag abzuschließen.
In einer Nachschrift fügt Beethoven hinzu, seine Messe (op. 86) sei sehr gut angekommen, und betont "von mir selbst sage ich nicht gerne etwas, jedoch glaube ich, daß ich den text behandelt habe, wie er noch wenig behandelt worden". (J.R.)