Brief Antonio Salieri und Paul Wranitzky an Ludwig van Beethoven, Wien, 10. Februar 1797
Beethoven-Haus Bonn, BH 194
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Zusammenfassung
In ihrer Sitzung am 20. Januar 1797 beschloss die Wiener Tonkünstler-Sozietät, "jenen berühmten Tonsezern, die um die Sozietaet sich grosse Verdienste erworben haben, oder noch ins künftige der Sozietaet auf eine Arth dienen können, ein freyes Eintritts Billet für alle künftigen Sozietaets Akademien zu geben, und selbes mit einem höflichen Schreiben ad captandam benevolentiam [um Wohlwollen zu gewinnen] zu begleiten" (aus dem Protokoll der Sitzung, nach BGA).
Vorliegendes "höfliche Schreiben" wurde vom Sekretär der Gesellschaft, Paul Wranitzky, verfasst und vom ihrem Vizepräsident, Antonio Salieri, mit unterzeichnet. Neben Beethoven erhielten ähnliche Schreiben mit Freikarten auch Joseph Haydn, Leopold Kozeluch, Joseph Weigl, Franz Xaver Süßmayer, Anton Wranitzky und Adalbert Gyrowetz.
Die Tonkünstler-Sozietät war u.a. eine Art Versicherungsgesellschaft, die zur Unterstützung der Witwen und Waisen der Wiener Musiker Benefizkonzerte veranstaltete. Auch Werke von Beethoven wurden mehrfach gespielt. So gab Beethoven beispielsweise sein Wiener Debüt am 29.3.1795 mit einem seiner beiden ersten Klavierkonzerte (op. 15 oder op. 19) bei einer Akademie der Tonkünstler-Sozietät. (J.R.)