Ludwig van Beethoven - Stich von Carl Traugott Riedel von 1815 nach dem Stich von Blasius Höfel aus dem Jahr 1814 nach einer Zeichnung von Louis Letronne, Reproduktion, erschienen bei Wiechmann, München, um 1920
Beethoven-Haus Bonn, B 312
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Wissenswert
Der französische Zeichner und Portraitist Louis Letronne erhielt seine Ausbildung in Paris bei Jacques Louis David (1748-1825) und Nicolas André Monsiau (1754-1837). In den Jahren ab etwa 1805 bis 1817 hielt sich Letronne in Wien auf, wo er als Zeichner für die Danhauser'sche Möbelfabrik gearbeitet haben soll. Während des Wiener Kongresses portraitierte er viele der bei diesem Ereignis in der Kaiserstadt anwesenden Monarchen und Staatsmänner.
Letronne zeichnete in dieser Zeit auch Ludwig van Beethoven. Sein Portrait war als Grundlage für die Anfertigung eines Kupferstichs gedacht, den der Wiener Stecher Blasius Höfel ausführen sollte. Höfel hatte jedoch den Eindruck, daß Beethoven auf Letronnes Zeichnung nicht besonders gut getroffen sei. So bat er den Komponisten, ihm noch einmal Modell zu sitzen. Beethoven willigte ein, und Höfel überarbeitete Letronnes Darstellung. Das so entstandene Bildnis wurde dann als Kupferstich vom Verlag Artaria in Wien veröffentlicht.
Der Entschluß des Verlages, dieses Portrait drucken zu lassen, zeigt die enorme Popularität Beethovens zu dieser Zeit. Sie beruhte vor allem auf dem Erfolg der beiden Gelegenheitskompositionen, die Beethoven anläßlich des Wiener Kongresses verfaßt und aufgeführt hatte: der Kantate "Der glorreiche Augenblick" op. 136 und der Sinfonie "Wellingtons Sieg oder die Schlacht bei Vittoria" op. 91. (S.B.)