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Digitales Archiv

Ludwig van Beethoven, Plastik - Fotografie eines Modells von Ernst Barlach, 1926

Beethoven-Haus Bonn, NE 81, Band VIII, Nr. 90

Wissenswert

Im Jahr 1926 schrieb man in Berlin einen Wettbewerb für ein Beethoven-Denkmal aus. Eine ganze Reihe namhafter Bildhauer wurden zur Teilnahme aufgefordert - darunter auch Ernst Barlach. Fast alle der Entwürfe, die für diesen Wettbewerb erarbeitet wurden, bemühten sich darum, bei der Gestaltung des Denkmals neue Wege zu gehen und sich vom klassischen Schema der Beethoven-Figur auf einer mehr oder weniger ausgearbeiteten Basis zu lösen.

Ernst Barlachs Modell bestand aus einem runden Sockel mit Reliefs, auf den ein überproportional großer, expressiv aufgefaßter Beethoven-Kopf aufgesetzt war. Die Sockelreliefs sollten das Erlebnis des Hörens von Musik in seinen unterschiedlichen Ausprägungen zeigen. Barlach gestaltete dazu eine Reihe von schlichten nebeneinanderstehenden Figuren, die in jeweils unterschiedlicher Körpersprache den Akt des Hörens zum Ausdruck bringen. Da der Bildhauer mit seinem Gesamtentwurf nicht zufrieden war, zerstörte er das Gipsmodell. Lediglich die Reliefs formte er ab. Sie wurden in den Jahren 1930 bis 1935 für den "Fries der Lauschenden" weiterverwendet, der sich heute im Barlach-Haus in Hamburg befindet.

Das Vorhaben, in Berlin ein Beethoven-Denkmal zu errichten, wurde in der deutschen Presse ausgiebig besprochen und zum Teil heftig kritisiert. Da die Meinungen innerhalb des Wettbewerbs-Komitees und in den Medien sehr unterschiedlich waren und das gesamte Projekt heftig umstritten war, kam es schließlich nicht zu einer Preisvergabe und man gab den Plan für ein neues Berliner Beethoven-Denkmal schließlich ganz auf. (S.B.)

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