Innenansicht des Theaters an der Wien, um 1840 - Fotografie eines anonymen Holzstichs aus dem 19. Jahrhundert
Beethoven-Haus Bonn, NE 81, Band II, Nr. 350
digitalesarchiv@beethoven.de
Wissenswert
Das Theater an der Wien wurde im Jahr 1801 eingeweiht. Es wurde von Emanuel Schikaneder (1751-1812) geleitet, der als Textdichter von Mozarts Oper "Die Zauberflöte" Berühmtheit erlangte. Hier wurden zahlreiche Werke Ludwig van Beethovens uraufgeführt: im Jahr 1803 das Oratorium "Christus am Ölberge" op. 85, die Zweite Sinfonie (D-Dur op. 36) und das dritte Klavierkonzert (c-Moll op. 37), zwei Jahre später die "Sinfonia eroica" (Es-Dur op. 55) und 1806 das Violinkonzert (D-Dur op. 61).
Am 22. Dezember 1808 veranstaltete Beethoven im Theater an der Wien ein Konzert, das allein schon durch die Länge des Programms Berühmtheit erlangte: es wurden die Fünfte und die Sechste Sinfonie (c-Moll op.67 und F-Dur op. 68), die Chorphantasie op. 80 und Teile der C-Dur-Messe op. 86 gespielt.
Im Jahr 1803 erhielt Beethoven von Emanuel Schikaneder den Auftrag, eine Oper ("Vestas Feuer") zu schreiben. Dafür wurde ihm kostenlos eine Wohnung im 2. Stock des Theatergebäudes zur Verfügung gestellt. Beethoven ließ diesen Plan jedoch bald fallen, da er Schikaneders Text zu schwach fand. Jedoch führte dieses Projekt schließlich dazu, daß er seine Oper "Fidelio" komponierte, die im Jahr 1805 ebenfalls im Theater an der Wien zum ersten Mal aufgeführt wurde. (S.B.)