Der Brand des Bonner Residenzschlosses, 1777 - Fotografie einer Radierung von Franz Rousseau, wohl nach einer eigenen Zeichnung
Beethoven-Haus Bonn, NE 81, Band I, Nr. 23
digitalesarchiv@beethoven.de
Wissenswert
Zu Beethovens Lebzeiten war das Deutsche Reich in zahlreiche Kleinstaaten aufgeteilt. Einige davon waren kirchliches Herrschaftsgebiet. Ihnen stand ein Bischof als zugleich geistlicher und weltlicher Herrscher vor. Ein solches geistliches Territorium war das Kurfürstentum Köln. Haupt- und Residenzstadt dieses kleinen Staates war seit 1597 Bonn. Der Kurfürst residierte hier in einem im Zentrum der Stadt gelegenen Schloß. Im Jahr 1777 wurde das kurfürstliche Schloß bei einem Brand zerstört, ein Ereignis, das traurige Berühmtheit erlangte, und das auch der damals sechsjährige Ludwig van Beethoven miterlebt hat. Unter anderem kam bei diesem Unglücksfall Hofrat Emanuel von Breuning, der Ehemann von Beethovens mütterlicher Freundin Helene von Breuning, ums Leben. Zwar wurde das Residenzschloß wieder aufgebaut, jedoch blieb die Erfahrung dieses Brandes für die Bonner Bevölkerung ein prägendes Erlebnis. (S.B.)