Schließen
 
Schließen Icon Schließen

Digitales Archiv

Nannette Streicher, geb. Stein (1769-1833) - Fotografie eines Aquarells von Ludwig Krones

Beethoven-Haus Bonn, B 502

Wissenswert

Die Pianistin und Klavierbauerin Anna Maria (Nannette) Streicher, geb. Stein, gehörte gemeinsam mit ihrem Mann zu den engsten Freunden Ludwig van Beethovens in Wien. Sie war die Tochter des bedeutenden Augsburger Klavierbauers Johann Andreas Stein. 1794 heiratete sie Johann Andreas Streicher und zog mit ihm nach Wien, wo sie von nun an eine eigene Klavierfabrik betrieben. Beethoven hatte Nannette und Andreas Streicher schon als junger Mann kennengelernt. Vermutlich dürfte er schon bald nachdem das Paar nach Wien übersiedelt war, wieder mit ihnen in Kontakt getreten sein. Die freundschaftliche Beziehung Beethovens zu Andreas und Nannette Streicher hatte über Jahrzehnte Bestand. In den Jahren 1817/1818, nachdem er die Vormundschaft für seinen Neffen Karl erhalten hatte, wandte Beethoven sich sehr oft an Nannette, um von ihr Ratschläge in allen Haushaltsfragen einzuholen. Über sechzig Briefe und verschiedene Eintragungen in den Konversationsheften des Komponisten belegen, wie eng der Kontakt zwischen Beethoven und der Familie Streicher war.

Beethoven schätzte die Klaviere aus der Streicher'schen Werkstatt sehr und zog sie eine Zeitlang allen anderen Instrumenten vor. Denn sie entsprachen - wie er selbst wiederholt äußerte - seinem Spiel- und Klangideal in besonderem Maß.

Nannette und Andreas Streicher waren jedoch nicht nur Klavierbauer. Einen wichtigen Beitrag zum Wiener Musikleben bildeten auch die Konzerte, die sie zunächst in ihrer Wohnung, ab 1812 dann in ihrem etwa 300 Zuhörer fassenden Klaviersalon veranstalteten. Andreas Streicher war wegen seiner guten Verbindungen, seiner Kompetenz und seiner fürsorglichen Art bekannt und wurde für Freunde und Bekannte Beethovens oft zum Ansprechpartner, wenn diese nicht mit Beethoven in direkten Kontakt treten konnten oder wollten. (S.B.)

Mehr anzeigen Weniger anzeigen

Bibliothekarische Erschließung

© Beethoven-Haus Bonn
Anmerkungen senden an digitalesarchiv@beethoven.de