Julie Guicciardi verheiratet von Gallenberg (1782-1856) - Heliogravüre einer anonymen Zeichnung oder Lithographie des 19. Jahrhunderts
Beethoven-Haus Bonn, B 489
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Wissenswert
Ludwig van Beethoven lernte Julie Guicciardi um 1800 im Kreis der Familie Brunsvik kennen und erteilte ihr Unterricht auf dem Klavier. Eine Zeitlang war die junge Gräfin anscheinend in den Komponisten verliebt, was Anton Schindler wohl dazu anregte, in ihr die Adressatin des Beethoven-Briefes an die "unsterbliche Geliebte" zu vermuten.
Im Jahr 1803 heiratete Julie den Komponisten Wenzel Robert Graf von Gallenberg (1783-1839), mit dem sie sich in Italien niederließ. Erst 1822 kehrte sie nach Wien zurück. Sie scheint damals versucht zu haben, wieder in näheren Kontakt mit Beethoven zu treten, jedoch mit geringem Erfolg.
In der Literatur wurde seit der Veröffentlichung der Jugenderinnerungen Gerhard von Breunings 1874 angenommen, Julie sei auf einem der beiden Damen-Miniaturportraits zu sehen, die aus Beethovens Nachlaß stammen. Denn Breuning erwähnt, der Sohn der Gräfin habe seine Mutter in einer der beiden Darstellungen erkannt. Diese Identifikation, die bis heute immer wieder aufgegriffen wird, ist jedoch nicht beweisbar. (S.B.)