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Digitales Archiv

Quartett für zwei Violinen, Viola und Violoncello (F-Dur) op. 135


Hörproben

Widmung

Johann Nepomuk Wolfmayer
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Entstehung

Sommer bis Oktober 1826
Opus 135 ist das letzte Streichquartett, das Beethoven komponierte. Er vollendete es im Oktober 1826 auf dem Landgut seines Bruders Johann in Gneixendorf bei Krems. Bestellt hatte das Streichquartett der Berliner Musikverleger Schlesinger, der 1819 näher mit dem Komponisten in Kontakt getreten war und ihm schon ab 1821 wegen neuer Quartette oder Quintette in den Ohren lag. Mit dem Verlagsvertrag vom 4. September 1825 hatte sich Beethoven für zwei Quartette verpflichtet. Das Streichquartett op. 132 hatte Schlesinger Ende 1825 erhalten, ein weiteres war der Komponist dem Verleger noch schuldig.

Es ist nicht verwunderlich, dass Beethoven das Quartett op. 135 auf dem Land vollendete. Außerhalb der Stadt fühlte er sich wohl und bezog Kraft und Inspiration aus der ihn umgebenden Natur. An Schlesinger schrieb er am 13. Oktober 1826: "Endlich kam ich dazu, mich hieher aufs Land zu begeben; eine wahrhafte Erhohlung für mich, da ich diesen Sommer in der Stadt zubringen mußte. (...) Abgestreift ist die Müdigkeit der Stadt, u. ich fühle mich wieder aufgelegter." (BGA 2222).

Beethoven war regelrecht nach Gneixendorf geflohen, nachdem er einen geradezu verheerenden Sommer hinter sich gebracht hatte. Normalerweise verließ er die Stadt bereits spätestens zum August. 1826 war dies nicht möglich: sein geliebter Neffe Karl, dessen Vormund er war, hatte am 6. August versucht sich umzubringen. Die genauen Beweggründe sind nicht bekannt, möglicherweise hatte Karl Spielschulden. Auch das angespannte Verhältnis zu seinem Onkel, der enormen Druck gegenüber seinem Neffen ausübte, mag dazu beigetragen haben. Für Beethoven war der Suizidversuch seines Neffen eine Katastrophe und der totale Bankrott einer Beziehung, in die er große Hoffnungen gesetzt hatte. Offensichtlich wollte Karl seinen Onkel im Krankenhaus zunächst auch nicht sehen, beide fanden nur mühsam wieder zueinander.

Am 25. September wurde Karl aus dem Krankenhaus entlassen. Nachdem noch einige rechtliche Probleme erledigt - Suizidversuch war eine Straftat - und Karls Zukunft geklärt werden musste (er entschied sich für eine militärische Laufbahn), beschloss Beethoven am 28. September, der Einladung seines Bruders Johann zu folgen und fuhr zusammen mit seinem Neffen nach Gneixendorf. Dort wurde er umsorgt, konnte entspannen und die Schrecken der vergangenen Wochen verarbeiten. Das Streichquartett op. 135, sein letztes großes Werk, wurde laut Aufschrift auf dem Stimmen-Autograph am 30. Oktober 1826 abgeschlossen. (J.R.)
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