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Digitales Archiv

Fünf Variationen über das Thema "Rule Britannia" für Klavier (D-Dur) WoO 79


Hörproben

Entstehung

1803
Was bringt einen in Österreich lebenden Komponisten 1803 dazu, über die zwei englischen Hymnen "God save the King" und "Rule Britannia" Klaviervariationen zu schreiben?

Das "God save the King" war auf dem Festland keine Unbekannte und erfreute sich allgemeiner Beliebtheit. Zahlreiche größere und kleinere Meister wandten sich der Melodie zu und veränderten sie in Variationen, darunter auch 1791 der berühmte Bach-Biograph Johann Nicolaus Forkel. Beethoven knüpfte also an eine bestehende Tradition an. Beide Melodien, sowohl "God save the King" als auch "Rule Britannia" verwendete Beethoven auch 1813 in seinem Schlachtengemälde "Wellingtons Sieg" op. 91, um die englische Seite zu veranschaulichen. Ein solches "Leitmotiv" kann jedoch nur funktionieren, wenn die Verbindung zwischen Melodie und Land eindeutig zuzuordnen ist, also allgemein bekannt ist.

Zudem verehrte Beethoven Großbritannien und die Briten und hegte eine "innige" Beziehung zur Insel. Hier fand er wohlwollende Verleger, Philharmonische Gesellschaften, die seine Werke mit großem Erfolg aufführten, Ruhm, Ehre und Anerkennung. Die "Engländer" (darunter verstand er alle Briten) waren für ihn ein Volk von großem Edelmut, dem er tiefe Sympathie entgegen brachte.

Beide Variationen, WoO 78 und WoO 79, entstanden im Sommer 1803. Dass im Juli desselben Jahres der schottische Verleger George Thomson erstmals bei Beethoven anfragte, unter welchen Bedingungen dieser bereit sei, für ihn Sonaten mit schottischen Themen zu komponieren, mag ein Zufall sein. (J.R.)
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