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Digitales Archiv

"An die Hoffnung", Lied für Singstimme und Klavier op. 32


Hörproben

Textdichter

Christoph August Tiedge
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Entstehung

Anfang 1805
Beethovens erste Vertonung des Liedes "An die Hoffnung" op. 32 entstand im Februar/März des Jahres 1805. Er verwendete einen Text aus Christoph August Tiedges (1752-1841) "Urania. Ein lyrisch-didaktisches Gedicht" in der überarbeiteten 2. Auflage von 1803. Die Liedvertonung erhielt im Druck keinen offiziellen Widmungsträger. Allerdings schenkte Beethoven sie der befreundeten Josephine Deym, wie diese ihrer Mutter am 24. März 1805 brieflich mitteilte: "Der gute Beethoven hat mir ein hübsches Lied, das er auf einen Text aus der Urania 'an die Hoffnung' für mich geschrieben, zum Geschenk gemacht".

Gerade in Bezug auf Josephine Deym, in der lange Zeit die "Unsterbliche Geliebte" Beethovens vermutet wurde, interpretierte man auch den Titel des Liedes: "An die Hoffnung". Helga Lühning, Herausgeberin des Bandes "Lieder und Gesänge" in der Neuen Beethoven-Gesamtausgabe konnte jedoch nachweisen, dass der Titel keinesfalls, wie von Schürmann und Tellenbach angenommen, von Beethoven stammt (und somit gut zur unsterblichen Geliebten gepasst hätte), sondern aus dem Inhaltsverzeichnis Tiedges.

Dennoch scheint Beethovens Geschenk an Josephine nicht ganz ohne Hintergrund gewesen zu sein, worauf ein Schreiben vom März/April 1805 schließen lässt. Die für Josephine bestimmte Handschrift des Liedes - Autograph oder überprüfte Abschrift, sie ist nicht überliefert - trug wohl eine intime Widmung, welche Fürst Karl Lichnowsky bei einem Besuch bei Beethoven gesehen haben muss. Der Komponist beruhigte brieflich die Freundin, die wohl Gerüchte um ihre Beziehung zu Beethoven befürchtet hatte und spielte die Begebenheit herunter: "Wie ich sagte die Sache mit L[ichnowsky] ist nicht so arg meine Geliebte J.[osephine] als man sie ihnen machte - L. hatte durch Zufall das Lied an die Hoffnung bey mir liegen sehen, ohne daß ich es bemerkte, und er auch nichts darüber sagte, er schloß aber hieraus, daß ich wohl nicht ganz ohne Neigung für sie seyn würde" (BGA 216). (J.R.)
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