33 Veränderungen über einen Walzer von Anton Diabelli (C-Dur) für Klavier op. 120
Hörproben
Widmung
Entstehung
Das Walzerthema der Variationen stammt vom Verleger und Komponisten Anton Diabelli. Beethoven bezeichnete es etwas abfällig als "Schusterfleck", womit im allgemeinen einfach sequenzierende Modelle gemeint waren. Die Einfachheit der Struktur bot jedoch gleichzeitig einen größeren Spielraum für Variationen, was sich letztlich als Vorteil herausstellte. Ein Jahr nach nachdem Beethovens 33 Variationen als selbständiges Werk erschienen waren, brachte Diabelli Anfang Juni 1824 eine Sammlung von 50 Variationen über denselben von ihm komponierten Walzer heraus. Für die neue Sammlung, alphabetisch nach Verfassernamen geordnet, hatte Diabelli 50 österreichische, speziell Wiener Autoren um ihren Beitrag gebeten, darunter Czerny, Schubert, Liszt, Hummel und Beethovens Gönner Erzherzog Rudolph. Auf dem Titel dieser Sammlung nannte Diabelli die Autoren als "Vaterländischen Künstlerverein". Beethoven war recht ungehalten über die Publikation und sah sein Werk dadurch entwertet.
Schon Anfang Mai 1823 hatte Beethoven seinen ehemaligen Schüler Ferdinand Ries um die Vermittlung eines englischen Verlegers für op. 120 gebeten. Allerdings erst im Juli 1823 schickte er Ries eine Stichvorlage. Eine geplante englische Ausgabe von op. 120 durch T. Boosey & Co. kam schließlich nicht zustande. Die Stichvorlage war zu spät in London, denn das Werk war in Wien bereits erschienen und dadurch für eine englische Ausgabe aus absatztechnischen Gründen nicht mehr interessant. (J.R.)