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Digitales Archiv

Zwei Stücke für Klavier (Orphika) (C-Dur, F-Dur) WoO 51


Hörproben

Widmung

Eleonore von Breuning
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Entstehung

Spätestens in der ersten Hälfte 1798
Seit der Erstausgabe, die 1830 bei Dunst in Frankfurt erschien, werden die beiden Stücke Allegro und Adagio WoO 51 als Klaviersonate oder sogar als "Leichte Klaviersonate" veröffentlicht. Ein Brief Franz Gerhard Wegelers an Anton Schindler vom 23. Dezember 1827 (freundliche Mitteilung von Klaus Martin Kopitz) berichtigt diese Klassifizierung. Wegeler erzählt darin im Zusammenhang mit WoO 51 von "2 Stückchen für die Orphica, die Beethoven für meine Frau componirte" (er war mit Eleonore von Breuning verheiratet, der die Stücke gewidmet sind). Wegelers Aussage stellt nicht nur die Entität "Sonate" in Frage, sondern präzisiert auch das Instrument (und grenzt damit die Datierung ein). Die Orphika ist ein tragbares Saiteninstrument mit Klaviatur, im Grunde also ein sehr kleines Klavier. Der Tonumfang lag bei maximal vier Oktaven, meist jedoch weniger. Der Glasharmonika-Virtuose und Erfinder Carl Leopold Rölling baute sie erstmals 1796 und beschrieb sie im Wiener "Journal des Luxus und der Moden" als "ein Instrument, das, seinem Baue nach, von der Theorbe, der Laute, der Englischen und Spanischen Zither (Cithara) ganz verschieden ist, und sie alle an Lieblichkeit des Tones und Mannigfaltigkeit auch weit übertrifft." Kritiker warfen dem Instrument allerdings vor, die Klaviatur sei so klein, dass sie nur Kinder, allenfalls für die Hände einer Dame brauchbar sei. Der Orphika war kein großer Erfolg beschieden, nur wenige Instrumente sind heute noch erhalten. Sie wurde ausschließlich in Wien hergestellt, gegen 1830 kam die Produktion zum Erliegen.

Wie konnte Eleonore von Breuning in Bonn an ein solches Instrument kommen? Die Beziehungen zwischen Bonn und Wien waren vielfältig. Zwei von Eleonores Brüdern, Lorenz und Stephan waren in Wien, Stephan von 1795 bis 1796, Lorenz von 1794 bis 1797. Auch ihr späterer Mann, Franz Gerhard Wegeler hielt sich von 1794 bis 1796 in Wien auf. Möglich, dass Eleonore ihre Brüder oder auch ihre Freunde Wegeler und Beethoven in Wien besucht hat. Oder aber sie hat eine Orphika von ihnen geschenkt bekommen. (J.R.)
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