Sinfonie Nr. 8 (F-Dur) op. 93
Hörproben
Entstehung
Den folgenden Sommer 1812, in dem Beethoven die Sinfonie skizziert, verbringt der Komponist in Teplitz und in anderen böhmischen Bädern (Karlsbad und Franzensbad) - ein ereignisreicher Sommer. Beethoven trifft u.a. Goethe (und verachtet ihn als Hofschranze) und schreibt den herzergreifenden Brief an die "Unsterbliche Geliebte", dessen Adressatin immer noch nicht zweifelsfrei geklärt ist.
Das Datum, das Beethoven auf dem Autograph der 8. Symphonie mit "Linz im Monath October 1812" festhält, bezeichnet den Beginn der Niederschrift in Partitur und den Abschluss der reinen Skizzenarbeit. Vielleicht beendet Beethoven die Sinfonie schon Ende 1812, ganz sicher ist er aber im März 1813 fertig damit, denn Anfang März bietet er dem Grazer Konzertveranstalter Joseph von Varena "2 ganz neue Sinfonien" an: die Siebte und die Achte.
Zum ersten Mal hören konnte der Komponist sein Werk bei einer privaten Probe der beiden neuen Sinfonien op. 92 und op. 93 in den Räumen des Erzherzogs Rudolph in der Hofburg. Wegen des schwachen Gesundheitszustandes von Beethoven wurde der Termin mehrfach verschoben und schließlich auf den 21.4.1813 festgelegt. Möglicherweise war diese Hörprobe auch Grund für die Umarbeitung des Schlusses des ersten Satzes von op. 93, den Beethoven noch einmal austauschte. Ihre Uraufführung erlebte die 8. Sinfonie noch ein weiteres Jahr später, am 27. Februar 1814 im großen Redoutensaal in Wien, zusammen mit dem Terzett "Tremate, empi, tremate" op. 116 und der Wiederholung der 7. Sinfonie op. 92 und der "Schlacht bei Vittoria" op. 91. (J.R.)