Schließen
 
Schließen Icon Schließen

Digitales Archiv

Trio für Klavier, Klarinette oder Violine und Violoncello (B-Dur) op. 11


Hörproben

Widmung

Maria Wilhelmine Gräfin von Thun-Hohenstein
Mehr anzeigen Weniger anzeigen

Entstehung

Ende 1797 bis Sommer 1798
Das sogenannte Gassenhauertrio entstand von Ende 1797 bis Sommer 1798.

Das Thema, von dem der Beiname herrührt, entstammt der Oper "L'amor marinaro ossia Il corsaro" ("Der Korsar oder Die Liebe unter den Seeleuten") von Joseph Weigl (1766-1846), einem der erfolgreichsten Wiener Opernkomponisten seiner Zeit. Die Oper wurde am 15.10.1797 erstmals am Burgtheater aufgeführt und blieb bis Januar 1805 auf dem Spielplan. Sie war nicht nur in Wien sehr erfolgreich und wurde noch 1833 am Kärntnertor-Theater inszeniert. Die von Beethoven für den 3. Satz des Trios verwendete Melodie war besonders populär und wurde von zahlreichen Komponisten (darunter auch Paganini) als Thema für Variationen genutzt.

Die Widmungsträgerin des Trios, (Maria) Wilhelmine Gräfin von Thun-Hohenstein, geb. Gräfin Uhlfeld (1744-1800), war zu dieser Zeit die Grande-Dame des Wiener Hochadels. Das Palais der Thun-Hohensteins war der gesellschaftliche und musikalische Mittelpunkt Wiens. Wilhelmine von Thun war bereits eine Gönnerin Mozarts gewesen, in ihrem Salon verkehrten die angesehensten Künstler, darunter z.B. auch Joseph Haydn. Für den jungen Beethoven war sie eine der Schlüsselfiguren der Wiener Gesellschaft, die ihn in Adelskreise einführte und etablierte. So subskribierten beispielsweise etliche Mitglieder der Familie Thun auf Beethovens Opus 1. Es ist nicht klar, wie Beethoven zu Wilhelmine von Thun kam. Denkbar ist, dass sein großer Bonner Gönner, Graf Waldstein ihn vor seiner Abreise nach Wien mit entsprechenden Empfehlungsschreiben versehen hat. Wilhelmine war mit Waldstein verwandt, ihre Schwester war seine Tante. Auch andere Verbindungen zu Gönnern Beethovens laufen über die Gräfin Thun: zwei ihrer Töchter waren mit Mäzenen Beethovens verheiratet, Maria Elisabeth (1764-1806) mit Graf (später Fürst) Andreas Kyrillowitsch Rasumowsky und Maria Christiane (1765-1841) mit Fürst Karl von Lichnowsky. Möglich auch, dass Beethoven seine zweite bekannte Wiener Wohnung, das "Ogylfische Haus", in dem er von Frühjahr 1795 an wohnte, über die Familienbeziehungen Thun-Lichnowsky vermittelt bekam. (J.R.)
Mehr anzeigen Weniger anzeigen

Erstausgaben

Frühdrucke

Bearbeitungen

Musikdrucke

Bilder

Literatur

Handschriftliche Quellen in anderen Bibliotheken

Gemeinsame Normdatei

© Beethoven-Haus Bonn
Anmerkungen senden an digitalesarchiv@beethoven.de