Sinfonie Nr. 9 (d-Moll) op. 125
Hörproben
Widmung
Textdichter
Entstehung
Beethoven stimmte zu und machte sich ans Werk. Immer wieder finden sich in seinen Arbeitsbüchern und Heften der Jahre 1817-1820 Skizzen, die belegen, dass sowohl der Plan einer Londonreise als auch die Komposition der Sinfonien stets präsent waren. Ernsthafte Fortschritte erzielte der Meister in dieser Zeit jedoch nicht. Krankheiten, Sorgen, Streitigkeiten um das Sorgerecht für seinen Neffen Karl, finanzielle Schwierigkeiten, Depressionen, schließlich auch andere musikalische Projekte - zu viele Dinge nahmen Beethoven zu sehr in Anspruch.
Erst 1822 rückte die Sinfonie wieder stärker in den Mittelpunkt. Ernsthaft ans Werk machte sich Beethoven dann Anfang 1823, nachdem er zwei seiner monumentalen Spätwerke vollendet hatte: die Diabelli-Variationen op. 120 und die Missa solemnis op. 123. Obwohl die Sinfonie bis März 1823 in London bei der Philharmonischen Gesellschaft abgeliefert werden sollte - Beethoven hatte dies fest zugesagt, vertröstete aber mit bewährter Taktik die Auftraggeber Monat um Monat - beendete er seine letzte große Sinfonie erst im Februar 1824 und lieferte sie im April nach London. Die 9. Sinfonie wurde in London erstmals am 21. März 1825 unter Leitung von Sir George Smart im dritten Konzert der Philharmonischen Gesellschaft in der Frühjahrssaison aufgeführt (die Uraufführung hatte bereits am 7.5.1824 in Wien stattgefunden).
Die zweite der ursprünglich als Doppel veranschlagten Sinfonien ging übrigens unterwegs "verloren". Einige der Ideen, die ihr in den Skizzen anfangs noch zugeordnet waren, wanderten im Zuge der Arbeit in die Neunte hinüber. Bekanntermaßen existieren Skizzen zur 10. Sinfonie, ausgeführt hat der Komponist sie nicht mehr. (J.R.)