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Digitales Archiv

Sinfonie Nr. 4 (B-Dur) op. 60


Hörproben

Widmung

Franz Joachim Reichsgraf von Oppersdorff
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Entstehung

1806
Die 4. Sinfonie op. 60 steht immer ein wenig im Schatten zwischen den sie umrahmenden großen heroischen Sinfonien, der dritten, der "Eroica", sowie der fünften und sechsten, "Schicksalssinfonie" und "Pastorale". Zu Unrecht. Schon der Rezensent der Allgemeinen musikalischen Zeitung urteilte 1812, die Sinfonie sei "ein Werk, vom Componisten mit eben der Originalität und Energie ausgestattet, welche die frühern Productionen seiner Muse bezeichnen, ohne der Klarheit durch Bizarrerien zu schaden (...)".

Die vierte Sinfonie wurde wahrscheinlich im März 1807 in einem der Privatkonzerte bei Fürst Lobkowitz uraufgeführt. Zu Gehör kamen die ersten drei Sinfonien "mit einer vierten, noch ganz unbekannten Sinfonie von ihm [Beethoven]", wie die Allgemeine musikalische Zeitung vom 18. März 1807 berichtete. Widmungsträger der Sinfonie wurde im Folgejahr 1808 Franz Joachim Reichsgraf von Oppersdorff (1778-1818), den Beethoven 1806 bei seiner Reise mit Fürst Lichnowsky auf dessen Schloss Grätz bei Troppau kennengelernt hatte. Oppersdorff residierte nicht weit von Lichnowsky entfernt in Oberglogau und unterhielt auf seinem Schloss ein eigenes professionelles Hausorchester. Der Reichsgraf war ein großer Musikliebhaber und sollte zunächst die fünfte Sinfonie op. 67 zur Widmung erhalten. Der damaligen Praxis entsprechend waren Widmungen nicht umsonst. Für eine zwischen dem Komponisten und dem Widmungsträger ausgehandelte Summe erhielt der "Käufer" neben seiner Namensnennung auf dem Titel auch für eine festgesetzte Zeit (meist ein halbes Jahr) das alleinige Verfügungsrecht an der Komposition. Oppersdorff leistete schon Anfang des Jahres 1808 mehrere Vorauszahlungen für die fünfte Sinfonie. Nachdem Beethoven diese dann aber Fürst Lobkowitz verkaufte (aus Not, wie er sich am 1. November 1808 brieflich bei Oppersdorff entschuldigte), erhielt Oppersdorff als Entschädigung die "Vierte" op. 60 zugeeignet. (J.R.)
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