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Digitales Archiv

Sonate für Klavier (D-Dur) op. 28


Hörproben

Widmung

Joseph Reichsfreiherr von Sonnenfels
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Entstehung

1801
Beethoven notierte das Entstehungsdatum seiner Klaviersonate op. 28 am Kopf des Autographs: "1801". Die Sonate trägt bisweilen den Beinamen "Pastoralsonate" oder "Kleine Pastorale" und wird als "idyllisch", "ländlich" oder "naturverbunden" charakterisiert. Unauffällig und in der Musik nicht zu hören ist Beethovens gesundheitliche Verfassung des Entstehungsjahres: Aus dem Jahr 1801 stammen seine ersten Geständnisse einer verminderten Hörfähigkeit an zwei enge Freunde, Franz Gerhard Wegeler und Karl Amenda. Wegeler, dem Bonner Jugendfreund und Mediziner, bekennt Beethoven am 29. Juni 1801: "nur hat der neidische Dämon, meine schlimme Gesundheit, mir einen schlechten Stein ins Brett geworfen nemlich: mein Gehör ist seit 3 Jahren immer schwächer geworden" und schildert ihm ausführlich die Symptome seines nachlassenden Hörvermögens. Für einen ausübenden Musiker eine Katastrophe, die er den Freund inständig bittet, für sich zu behalten. Nur wenige Tage später, am 1. Juli 1801, wendet er sich an einen anderen engen Freund, Karl Amenda, der ins Baltikum gezogen war, und berichtet: "wisse, daß mir der edelste Theil mein Gehör sehr abgenommen hat, schon damals als du noch bey mir warst, fühlte ich davon spuren, und ich verschwieg's, nun ist es immer ärger geworden, ob es wird wieder können Geheilt werden, das steht noch zu erwarten". Auch Amenda bittet er um Diskretion: "die Sache meines Gehörs bitte ich dich als ein großes Geheimniß aufzubewahren, und niemanden, wer er auch sey, anzuvertrauen." Am 16. November 1801 wendet sich Beethoven erneut brieflich an den Bonner Freund Wegeler, um mit ihm, dem Arzt, mögliche Therapien für seine Harthörigkeit zu besprechen. Der Komponist klagt: "du kannst es kaum glauben, wie öde, wie traurig ich mein Leben seit 2 Jahren zugebracht, wie ein Gespenst ist mir mein schwaches Gehör überall erschienen, und ich flohe - die Menschen, mußte Misantrop scheinen, und bins doch so wenig". Im selben Schreiben legt Beethoven aber auch ein Bekenntnis der Lebensbejahung ab, das wahrscheinlich wie kein anderes die Möglichkeit der Koexistenz wunderbarer Musik mit schwerem körperlichen Leiden erklärt: "ich will dem schicksaal in den rachen greifen, ganz niederbeugen soll es mich gewiß nicht - o es ist so schön das Leben tausendmal leben - für ein stilles - Leben, nein ich fühl's, ich bin nicht mehr dafür gemacht". Beethoven trat seinem Schicksal entgegen. So gelang es ihm immer wieder, Zuversicht und Freude in seinen Werken hörbar zu machen. (J.R.)
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