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Digitales Archiv

Sonate für Klavier (f-Moll) op. 57


Hörproben

Widmung

Franz Graf Brunsvik de Korompa
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Entstehung

1804 bis erste Hälfte 1806
Beethoven skizzierte die Klaviersonate weitestgehend im Jahr 1805 und vollendete sie spätestens im Jahr 1806. Im August fuhr er mit seinem Gönner Fürst Lichnowsky auf dessen Schloss Grätz in der Nähe von Troppau in Schlesien. Unklar ist, ob er die Sonate erst in Grätz vollendete, auf jeden Fall hatte er sie jedoch dort bei sich. Fürst Lichnowsky bat Beethoven im Laufe seines Aufenthalts, vor französischen Offizieren zu musizieren. Beethoven war über dieses Ansinnen so erbost, dass er sich mit seinem Mäzen überwarf und überstürzt abreiste. Ein Bericht Paul Bigots, Ehemann der Pianistin Marie Bigot, dokumentiert die folgenden Ereignisse wohl zuverlässig: "Während seiner Reise wurde er [Beethoven] von einem Sturme und Platzregen überrascht, welcher durch die Reisetasche durchdrang, in der er die eben componirte Sonate in F moll trug. Nach seiner Ankunft in Wien besuchte er uns und zeigte lachend sein noch ganz nasses Werk meiner Frau, welche sich dasselbe näher betrachtete. Durch den überraschenden Anfang bewogen setzte sie sich ans Clavier und begann dasselbe zu spielen. Beethoven hatte das nicht erwartet und war überrascht zu sehen, wie Mad. Bigot keinen Moment sich durch die vielen Rasuren und Aenderungen, die er gemacht hatte, aufhalten ließ. Es war das Original, welches er im Begriffe war zu seinem Verleger zu bringen, um es stechen zu lassen. Als Mad. Bigot es gespielt hatte, und ihn bat, ihr damit ein Geschenk zu machen, gab er seine Zustimmung und brachte es ihr treulich zurück, nachdem es gestochen war." (TDR II s. 455f.) Beethoven war in dieser Zeit gut mit dem Ehepaar Bigot befreundet. Paul Bigots Bericht wird durch die Beschaffenheit des Autograph gestützt. Zum einen stammt die Handschrift, die sich heute in der Bibliothèque Nationale de France in Paris befindet, tatsächlich aus dem Besitz Marie Bigots. Außerdem weist das Autograph zahlreiche Wasserflecken auf, die durch den Regenguss verursacht worden sein können.

Die musikalische Vortragsbezeichnung "appassionato" bedeutet "leidenschaftlich". In der Klaviersonate op. 57 taucht diese Spielanweisung an keiner Stelle auf. Der berühmte Beiname "Appassionata", unter dem die Sonate meist angekündigt wird, stammt nicht von Beethoven. Erstmals findet er sich auf dem Titelblatt ("Sonata appassionata") einer Übertragung der Sonate für Klavier vierhändig, die der Hamburger Verleger Cranz 1838 herausgab. Die Assoziation scheint so gelungen gewesen zu sein, dass der Beiname "Appassionata" von da an untrennbar mit der Klaviersonate verbunden war. (J.R.)
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Erstausgaben

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Handschriftliche Quellen in anderen Bibliotheken

Frankreich, Paris: Bibliothèque nationale de France, département Musique
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