24 Variationen über die Ariette "Venni Amore" von Vincenzo Righini für Klavier (D-Dur) WoO 65
Hörproben
Widmung
Entstehung
Wie Beethoven an das Thema kam, ist nicht genauer bekannt. Vincenzo Righini (1765-1812) war in der Zeit von 1787-1792 Hofkapellmeister in Mainz. 1788 erschienen bei Schott in Mainz seine "XII Ariette Italiane", deren letzte die Ariette "Venni Amore" war. Im gleichen Jahr im Sommer 1788 besuchte Righini die Bonner Hofkapelle, es ist jedoch eher unwahrscheinlich, dass Beethoven bei diesem Besuch mit der Ariette in Berührung kam. Schon Righinis Vorlage ist mit fünf Variationen versehen, allerdings nur in der Singstimme. Für Beethoven spielen die Variationen der Vorlage keine nennenswerte Rolle, seine Bearbeitungen fußen auf Righinis Klavierbegleitung.
Beethovens Komposition erschien vor dem 13. August 1791. Unter diesem Datum schaltete das Musikalische Magazin in der Wiener Zeitung eine Anzeige, die den Interessenten mitteilte, Beethovens 24 Variationen über die Ariette Venni Amore von Righini seien "zu haben". Von dieser alten Ausgabe fehlte lange Zeit jede Spur, erst Sieghard Brandenburg und Martin Staehelin konnten 1984 die Entdeckung eines Exemplars melden. Die Variationen erschienen in Mainz (bei Schott) wohl schon im Frühjahr dieses Jahres, das Wiener Musikalische Magazin zeigte mit "zu haben" nur den Vertrieb an. Der 1802 bei Traeg in Wien erschienene Nachdruck der Variationen ist demnach keine zweite Originalauflage wie immer behauptet, schon gar nicht eine vollständig überarbeitete Fassung Beethovens, sondern tatsächlich nur ein Neuauflage. Weitere Nachdrucke erschienen bei Cappi 1803/4 und bei Simrock 1807. (J.R.)