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Digitales Archiv

Musik zum Ballett "Die Geschöpfe des Prometheus" von Salvatore Viganò für Orchester op. 43


Hörproben

Widmung

Maria Christiane Fürstin von Lichnowsky, geb. Gräfin Thun-Hohenstein
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Entstehung

1800 bis Anfang (vor März) 1801
Schon als junger Mann hatte Beethoven eine Ballettmusik geschrieben, das "Ritterballett" WoO 1 für den Bonner Karneval 1791. Zehn Jahre später war seine Lebenssituation freilich völlig anders: Er war nicht mehr der junge Protégé, der zum Besten eines Grafen für dessen Vergnügungen eine Musik komponierte und noch nicht einmal auf dem Programmheft der Veranstaltung genannt wurde. Als 1800 der Ballettmeister am Wiener Hoftheater, Salvatore Viganò, mit dem Wunsch zu Beethoven kam, für sein neues Ballett "Gli uomini di Prometeo" (Die Menschen des Prometheus) die Musik zu komponieren, war Beethoven bereits eine Berühmtheit mit großem Namen. Die Uraufführung fand am 28. März 1801 am Wiener Hofburgtheater statt. Das Ballett wurde in der Spielzeit 1801/02 insgesamt 29mal gegeben - für eine Produktion in der damaligen Zeit ein großer Erfolg. Leider sind sowohl Viganòs Choreographie als auch das Originallibretto verschollen, außer Beethovens Musik ist von dem Ballett nichts erhalten geblieben.

Details über Anlass und Auftrag zur Komposition sind nicht bekannt. Schon Mitte der 1790er Jahre hatte Beethoven Klaviervariationen über ein "Menuett à la Viganò" (WoO 68) komponiert und damit Position in einem in Wien schwelenden Ballettmeisterstreit zwischen Viganò und dessen Konkurrenten Muzzarelli bezogen. Möglicherweise zog er damit Viganòs Interesse oder gar Sympathie auf sich. Sicherlich war der junge, aufstrebende und außerordentlich begabte Komponist auch einfach eine musikalisch hervorragende Wahl des Choreographen, der für sein neues Ballett schlicht die beste Musik suchte. Normalerweise stellte Viganò sich für seine Ballette Musiken unterschiedlicher Komponisten zusammen. Der "Prometheus" ist das einzige Ballett, für das er gezielt nur einen einzigen Komponisten beauftragte.

Wie häufig, wenn sich Beethoven mit Bühnenstoffen befasste, kam das Sujet des Prometheus seiner Weltanschauung entgegen. Prometheus ist in der griechischen Mythologie ein Titan, der gegen die Anordnung der Götter aufbegehrt und den Menschen das Feuer bringt, wofür er bitter bestraft wird. Die Auflehnung des Einzelnen zum Wohl der Menschen gegen ein bestehendes Herrschaftssystem ist sicherlich einer der Mythen, die Beethovens aufklärerischen Idealen entgegenkamen. (J.R.)
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