Musik zum Ballett "Die Geschöpfe des Prometheus" von Salvatore Viganò für Orchester op. 43
Hörproben
Widmung
Entstehung
Details über Anlass und Auftrag zur Komposition sind nicht bekannt. Schon Mitte der 1790er Jahre hatte Beethoven Klaviervariationen über ein "Menuett à la Viganò" (WoO 68) komponiert und damit Position in einem in Wien schwelenden Ballettmeisterstreit zwischen Viganò und dessen Konkurrenten Muzzarelli bezogen. Möglicherweise zog er damit Viganòs Interesse oder gar Sympathie auf sich. Sicherlich war der junge, aufstrebende und außerordentlich begabte Komponist auch einfach eine musikalisch hervorragende Wahl des Choreographen, der für sein neues Ballett schlicht die beste Musik suchte. Normalerweise stellte Viganò sich für seine Ballette Musiken unterschiedlicher Komponisten zusammen. Der "Prometheus" ist das einzige Ballett, für das er gezielt nur einen einzigen Komponisten beauftragte.
Wie häufig, wenn sich Beethoven mit Bühnenstoffen befasste, kam das Sujet des Prometheus seiner Weltanschauung entgegen. Prometheus ist in der griechischen Mythologie ein Titan, der gegen die Anordnung der Götter aufbegehrt und den Menschen das Feuer bringt, wofür er bitter bestraft wird. Die Auflehnung des Einzelnen zum Wohl der Menschen gegen ein bestehendes Herrschaftssystem ist sicherlich einer der Mythen, die Beethovens aufklärerischen Idealen entgegenkamen. (J.R.)