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Digitales Archiv

Ludwig van Beethoven, Sechs Bagatellen für Klavier op. 126, Autograph

Beethoven-Haus Bonn, Sammlung H. C. Bodmer, HCB Mh 23

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Klingendes Autograph

Wissenswert

Noten als Sicherheit für einen Kredit

"Kleinigkeiten" nannte Beethoven seine sechs Bagatellen für Klavier op. 126, von denen wir hier das Autograph in Reinschrift sehen. Beethoven selbst hielt die Miniaturen für "wohl die Besten in dieser Art <...>, welche ich geschrieben habe" (BGA 1901. Beethoven an B. Schott's Söhne in Mainz, Wien, etwa 23. November 1824). Auch ein zeitgenössischer Rezensent urteilte in der Leipziger Allgemeinen Musikalischen Zeitung: "Diese sechs mehr oder weniger kurzen Sätze enthalten mehr wahrhaft Neues und ganz Eigenthümliches, theils in den Melodieen oder Harmonieen an sich, theils in der Aufstellung und Form beyder, als mancher Opernakt."

Obwohl kunstvoll gearbeitet, waren die Bagatellen für den Komponisten dennoch nur ein Gelegenheitswerk. Ludwig van Beethoven hatte 1822 finanzielle Engpässe zu bewältigen und lieh sich von seinem Bruder Johann Geld. Johann war ein cleverer Geschäftsmann und begnügte sich nicht mit dem Wort seines Bruders, sondern ließ sich zur Sicherheit von diesem Werke überschreiben und auch die dazugehörigen Manuskripte aushändigen. Zu dem Paket unterschiedlicher Werke gehörten auch die sechs Bagatellen op. 119, die Johann an einen Verleger in Frankreich verkaufen wollte. Der Komponist vereitelte diesen Plan jedoch, indem er das Werk nach London veräußerte. Um seinen Bruder und Gläubiger zu entschädigen, sah sich Ludwig nun gezwungen, eine adäquate Alternative zu finden: er komponierte sechs neue Bagatellen - die hier vorliegenden "Kleinigkeiten" op. 126, die er Johann überschrieb. (J.R.)

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