Josephine Gräfin Deym von Stritetz, geb. von Brunsvik (1779-1821) - Gemälde, Johann Baptist von Lampi zugeschrieben, wohl aus dem letzten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts, Fotografie, Korompa, um 1910?
Beethoven-Haus Bonn, NE 81, Band II, Nr. 303
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Wissenswert
Josephine, die zweitälteste Tochter des Grafen Anatol Brunsvik (1745-1793) und seiner Frau Anna (1752-1830) heiratete 1799 im Alter von 20 Jahren Graf Joseph von Deym (um 1752-1804). In den folgenden Jahren stand sie wie ihre Schwester Therese und ihr Bruder Franz in engem freundschaftlichen Kontakt zu Ludwig van Beethoven.
Nach dem Tode ihres Mannes vertiefte sich Josephine Deyms Beziehung zu Beethoven, wie die insgesamt vierzehn Liebesbriefe des Komponisten an sie aus den Jahren 1804-1807 belegen. In ihnen bezeichnet Beethoven die Gräfin als seine "einzige Geliebte". Es ist ungeklärt, wieweit seine Gefühle von Josephine erwidert wurden, sicherlich war sie Beethoven jedoch vorübergehend sehr zugetan.
Im Jahr 1810 heiratete die Gräfin in zweiter Ehe Christoph Freiherr von Stackelberg (1777-1841). Diese Beziehung verlief jedoch unglücklich, und das Ehepaar trennte sich schon drei Jahre später wieder. Beethovens Liebesbriefe an Josephine gaben den Anlaß dafür, in der Gräfin auch die Adressatin des berühmten Briefes an die "unsterbliche Geliebte" aus dem Jahr 1812 zu sehen. Sie führten sogar zu der Vermutung, Beethoven sei der Vater von Josephines jüngster Tochter Minona (*1813) gewesen. (S.B.)