Ferdinand Ries (1784-1838) - Nicht bezeichnetes Ölgemälde
Beethoven-Haus Bonn, B 210
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Wissenswert
Der Komponist und Pianist Ferdinand Ries wurde in Bonn geboren. Er war der Sohn von Franz Anton Ries (1755-1846), der dem jungen Ludwig Beethoven Unterricht im Geigenspiel erteilte. Als Ferdinand Ries im Oktober 1801 nach Wien kam, wurde er von Beethoven herzlich aufgenommen. Beethoven unterrichtete ihn in den folgenden Jahren im Klavierspiel und unterstützte ihn auch sonst auf vielerlei Weise. Im Gegenzug half Ries seinem Freund bei dessen musikalischer Arbeit. So bearbeitete er beispielsweise verschiedene Werke Beethovens für Klavier.
Im Jahr 1805 verließ Ferdinand Ries Wien, später ließ er sich in London nieder und war dort von 1813 bis 1824 bei den Konzerten der Philharmonic Society tätig. Auch in England setzte er sich weiter für Beethovens Angelegenheiten ein und versuchte wiederholt, seinen Freund zu einer Reise nach England zu bewegen. 1824 kehrte Ries schließlich ins Rheinland zurück, wo er beim Niederrheinischen Musikfest 1825 Beethovens Neunte Sinfonie aufführte. Noch kurz vor seinem Tod erstellte er in Zusammenarbeit mit Franz Gerhard Wegeler (1765-1848) die "Biographischen Notizen über L. van Beethoven", eine der wichtigsten und zuverlässigsten Sammlungen von Erinnerungen an den Komponisten.
Nicht nur menschlich, sondern auch künstlerisch war Beethoven eine der wichtigsten Persönlichkeiten im Leben von Ferdinand Ries. So sind auch die Kompositionen, die Ries schuf (darunter Opern, Oratorien, Sinfonien, Klavierkonzerte und Klaviersonaten), stark vom Vorbild des großen Bonner Meisters beeinflußt. (S.B.)