Josef Georg Vogler, genannt Abbé Vogler (1749-1814) - Stich von Johann Pleikard Bittheuser nach einem von Jeremias Georg Urlaub stammenden Gemälde

Georg Josef Vogler wurde in Würzburg als Sohn eines Geigenbauers geboren. Durch den Beruf seines Vater kam er schon früh mit der Musik in Kontakt und begann schon als junger Mann zu komponieren. Kurfürst Karl Theodor (1724-1799) förderte den talentierten Musiker, so daß Vogler seine Ausbildung in Italien fortsetzen konnte. Dort wandte er sich der Theologie zu und entschied sich für eine Laufbahn als Priester. Während seines Aufenthaltes in Rom setzte Vogler aber auch seine musikalischen Studien fort und beschäftigte sich besonders mit musiktheoretischen Fragestellungen, worauf er von Kurfürst Karl Theodor zum Hofkaplan und zweiten Kapellmeister am Mannheimer Hof ernannt wurde. Es folgte eine Zeit ausgedehnter Reisen durch Europa und sogar bis in den Orient. Schließlich wurde Vogler Hofmusikdirektor in Stockholm.

Seine musiktheoretischen Arbeiten, wie auch seiner Neuerungen im Orgelbau machten Vogler in ganz Europa bekannt. Besondere Berühmtheit erlangte der Abbé auch durch seine musikalischen Darstellungen von Schlachten und Seestürmen. Von 1802 bis 1805 hielt sich Vogler in Wien auf und wurde auch hier sehr bewundert. Er verkehrte hier in den gleichen Kreisen wie Ludwig van Beethoven. U.a. erteilte Emanuel Schikaneder (1751-1812) zur gleichen Zeit Vogler und Beethoven den Auftrag, eine Oper für das Theater an der Wien zu komponieren. Im Jahr 1803 kam es bei einer Abendgesellschaft, die Josef von Sonnleithner gab, zu einem Improvisationswettbewerb zwischen Abbé Vogler und Beethoven. Bei dieser Gelegenheit scheint Vogler sehr brilliert zu haben. Denn ein Zuhörer beschrieb den Beitrag Beethovens als weniger ausdrucksvoll als den des Abbé. (S.B.)