Ludwig van Beethoven, Fingerübung mit Fingersätzen, Autograph
Beethoven-Haus Bonn, BH 124
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Wissenswert
Beethovens Fingersätze
Beethoven, selbst ein ausgezeichneter Pianist - seine Karriere begann er zunächst als Klaviervirtuose - hatte, wie fast alle Musiker seiner Zeit einen großen Stamm von Klavierschülern. Darunter befanden sich nicht nur Töchter des Wiener Hochadels und des gebildeten Bürgertums, sondern auch spätere Berufmusiker wie z.B. Carl Czerny und Ferdinand Ries. Vieles ist kolportiert worden über Beethovens Unterrichtsmethoden, über seinen Jähzorn und seine Strenge. Bilder, die mit seinem Image als unverbesserlicher Choleriker übereinstimmen. Berichten seiner Schüler ist zu entnehmen, dass Beethoven großen Wert auf Technik legte. Besonders das Problem der Fingersätze und dem daraus entstehenden Klang des Anschlags beschäftigte ihn immer wieder. Es gibt etliche schriftliche Zeugnisse von eigenhändigen Fingersätzen Beethovens, z.B. im Trio op. 70 Nr. 2 oder im Autograph von WoO 39, das er für die zehnjährige Maximiliane Brentano schrieb. Auch auf dem vorliegenden Blatt befinden sich zwei Skalen mit Übungen, die mit Fingersätzen bezeichnet sind. Zudem hat Beethoven noch eine erklärende Bemerkung hinzugefügt: "Nb: bei großen weitausgehenden oder gedehnten Passagen so viel als möglich einerley Fingersatz". (J.R.)