Ludwig van Beethoven, Kadenz zum ersten Satz des Klavierkonzerts (d-Moll) KV 466 von Wolfgang Amadeus Mozart, WoO 58,1, Autograph
Beethoven-Haus Bonn, BH 80
digitalesarchiv@beethoven.de
Wissenswert
Kadenzen für Mozart
Mozart war der erste "große" Komponist, mit dessen Werk sich Beethoven auseinander setzte und blieb lange Zeit sein Vorbild. Auch wenn die Begeisterung für den Salzburger Komponisten in späteren Jahren hinter die für Georg Friedrich Händel zurück trat, bewahrte sich Beethoven immer seine außerordentliche Wertschätzung Mozarts: "allzeit habe ich mich zu den Größten Verehrern Mozarts gerechnet, u. werde es bis zum lezten LebensHauch" (BGA 2113. Beethoven an Abbé Maximilian Stadler, 6. Februar 1826), schrieb er 1826 an Abbé Stadler. Die Verehrung Mozarts schlug sich in Beethovens Schaffen in vielfacher Art und Weise nieder. Neben diversen Variationen über Mozartsche Themen verfasste er auch zwei Kadenzen zu Mozarts Klavierkonzert d-Moll KV 466. Die Kadenz zum ersten Satz, die wir hier sehen, kam aus dem Besitz von Beethovens Schüler Ferdinand Ries ins Beethoven-Haus. Sie trägt jedoch auch eine ehemalige Signatur der Musikbibliothek des Erzherzogs Rudolph, auch ein Schüler Beethovens. Wir können also vermuten, dass Beethoven das Konzert nicht nur besonders geschätzt, sondern es auch im Klavierunterricht mit Schülern gearbeitet hat. Wahrscheinlich zu Unterrichtszwecken hat er die Kadenzen dazu geschrieben. (J.R.)