Ludwig van Beethoven komponiert die Pastorale - Aquatintaradierung nach einer Zeichnung von Franz Hegi, Zürich, um 1839
Beethoven-Haus Bonn, Sammlung H. C. Bodmer, HCB BBi 12/29
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Wissenswert
Spätestens seit der erfolgreichen Aufführung seiner "Pastorale" wurde Beethovens Liebe für die freie Natur und für Spaziergänge durch Wald und Feld bei seinen Zeitgenossen fast sprichwörtlich. Zahlreiche Erinnerungen belegen das große Interesse, das man am Verhältnis des Komponisten zur Natur hatte, und so wurde dieses Thema schon in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts für bildende Künstler attraktiv.
Franz Hegis (1774-1850) Radierung ist ein frühes Beispiel für eine Darstellung Beethovens beim Komponieren in einer romantischen Landschaft. Sie folgt dabei in ihrer Auffassung ganz den schriftlichen Zeugnissen der Zeitgenossen des Komponisten. So erinnerte sich z.B. Johann Sporschil 1827 in der "Dresdener Abendzeitung" daran, wie Beethoven die Umgebung von Baden oder Mödling durchwanderte. Sporschil schreibt, der Komponist hätte dort die "einsamsten Stellen des schattigen Bergwaldes" aufgesucht und sich, wenn er die Gegenwart eines Fremden bemerkte, rasch "in die noch tiefere Einsamkeit" zurückgezogen. (S.B.)