Franz Liszt (1811-1886) - Anonyme Fotografie
Beethoven-Haus Bonn, B 1897
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Wissenswert
Bereits als Kind konzertierte der ungarische Klaviervirtuose Franz Liszt in verschiedenen Ländern Europas. Unter anderem lebte er zwischen 1821 und 1823 in Wien, wo er von Karl Czerny im Klavierspiel unterrichtet wurde. Bei seinem Abschlußkonzert in der Kaiserstadt 1823 war auch Ludwig van Beethoven unter den Zuhörern. Dieser war offensichtlich von den Fähigkeiten des Jungen sehr beeindruckt. Für Liszts eigene Entwicklung war die Begegnung mit Beethoven und seiner Musik prägend, und er fühlte sich stets dem Vorbild des großen Komponisten verbunden.
Von Jugend an beschäftigte sich Liszt mit dem Leben und Schaffen des von ihm verehrten Meisters. So studierte er bereits bei Karl Czerny Beethovens Klavierkompositionen. Ab 1828 erlebte er in Paris vorbildliche Aufführungen der Sinfonien Beethovens und setzte sich dort auch auch selbst für die Aufführung von Beethovens Klavier- und Kammermusik ein. Von 1844 an führte Liszt in Weimar und bei verschiedenen großen Musikfesten immer wieder Beethovens Sinfonien auf und veröffentlichte diese Orchesterwerke in von ihm erstellten Klavierbearbeitungen.
Liszts Verehrung für den älteren Komponisten äußerte sich schließlich in zwei Beethoven-Kantaten, die er 1845 und 1870 komponierte, und in seiner großzügigen finanziellen Unterstützung für die Errichtung des Beethoven-Denkmals in Bonn. In der Geschichte der Beethoven-Verehrung des 19. Jahrhunderts kommt Liszt eine herausragende Stellung zu, vor allem da er durch seine Interpretationen das Verständnis für Beethovens Spätwerk entscheidend gefördert hat. (S.B.)