Ludwig van Beethoven, Brief an Maurice Schlesinger in Paris, Wien, 31. August 1822, Autograph
Beethoven-Haus Bonn, Sammlung H. C. Bodmer, HCB BBr 141
digitalesarchiv@beethoven.de
Hörbrief
Zusammenfassung
Beethoven beklagt sich bei seinem Verleger Schlesinger in Paris, die Ausgabe der Klaviersonate op. 110 enthalte noch Fehler. Er kündigt ein Korrekturverzeichnis an. Außerdem bittet Beethoven darum, vorab ein Exemplar der Klaviersonate op. 111 zu erhalten, um vor der Veröffentlichung letzte Korrekturen vornehmen zu können. Die Sonate soll Erzherzog Rudolph gewidmet sein.
Beethoven beschwert sich, bei der Veröffentlichung der beiden vorangegangenen Sonaten op. 109 und 110 habe es viele Probleme gegeben, unter anderem mit der Bezahlung ("muß sich mir schon manches unangenehme mit ihrem vater u ihnen ereignen"). Auch Dritten gegenüber äußerte Beethoven mehrfach seine Unzufriedenheit mit den Schlesingers, denen er - dem gängigen Vorurteil folgend - im Zusammenhang mit ihrer jüdischen Religion Geiz vorwarf. In einem Nachsatz fügt Beethoven die Bitte an, sechs Belegexemplare der Sonate für mittellose Künstler zu erhalten. (J.R.)