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Digitales Archiv

Ludwig van Beethoven, Skizzenblatt zu den Klaviertrios op. 70, Autograph

Beethoven-Haus Bonn, Sammlung Martin Schøyen, NE 113

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Wissenswert

Tintenflecke als Beweis

Wie bei vielen Skizzenbüchern, die Beethoven verwendete, wurden auch aus dem Pastorale-Skizzenbuch (benannt nach dem größten Teil des Inhalts, Skizzen zur Pastoral-Sinfonie) im Laufe der Überlieferungsgeschichte einzelne Blätter, sogar ganze Lagen entfernt. Von den ursprünglich 96 Blättern sind in dem Skizzenbuch, das heute in London in der British Library beheimatet ist, nur 59 Blätter verblieben. Die anderen wurden schon im 19. Jahrhundert verkauft oder verschenkt. Die meisten dieser vom Buch getrennten Blätter sind mittlerweile identifiziert. Alle ursprünglichen Blätter des Pastorale-Skizzenbuchs weisen eine einheitliche Papiersorte auf. Auch helfen charakteristische Tintenflecke bei der Zuordnung. Wenn Beethoven seine Arbeit unterbrach, schloß er manchmal das Buch, obwohl die Tinte noch nicht trocken war. So entstanden oft Flecken auf gegenüberliegenden Seiten. Das hier abgebildete Blatt aus dem hinteren Drittel des Skizzenbuches hat einen solchen Tintenfleck auf der Vorderseite (Bild 1): Nicht der große Schmierer in der Mitte, der sofort ins Auge fällt, sondern ein kleiner Fleck drei Systeme darunter, ganz unscheinbar über einem Taktstrich. Der Abdruck dieses Flecks findet sich auf einem anderen Blatt eines größeren Konvolutes, von dem bekannt ist, dass es vom Pastoraleskizzenbuch getrennt wurde. Mit der Signatur "Landsberg 10" befindet es sich heute in der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz in Berlin. Auf "unserem" Blatt notierte Beethoven allerdings keine Skizzen zur Pastorale, sondern zu den beiden Klaviertrios op. 70. (J.R.)

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