Sonderausstellungen
Inspiration durch Musik
Der Rodin-Schüler Naoum Aronson sieht Ludwig van Beethoven
20.03.2003 bis 23.06.2003
Am 17. Dezember 1905 wurde im Garten des Beethoven-Hauses eine monumentale Plastik Ludwig van Beethovens enthüllt. Sie steht noch heute dort und stößt bei Besuchern des Museums wie des angrenzenden Kammermusiksaales immer wieder auf reges Interesse und große Begeisterung.
Schöpfer dieses Denkmals ist Naoum Aronson (1873-1943), ein aus Lettland stammender Bildhauer, der seit dem Ende des 19. Jahrhunderts in Paris lebte und arbeitete. Als Schüler von Hector Lemaire und Auguste Rodin hatte er bereits eine gewisse internationale Anerkennung errungen und war besonders in Kreisen der Bonner Gesellschaft gut bekannt. So hatten ihn u.a. die Brüder Wendelstadt mit dem Entwurf für die Gestaltung eines Brunnens beauftragt, dessen Hauptfigur noch heute im Stadtpark Bad Godesberg zu sehen ist. Im Sommer des Jahres 1905 besuchte Aronson das 7. Bonner Kammermusikfest. Von der dort aufgeführten Musik und der Atmosphäre in Beethovens Geburtshaus überaus beeindruckt, entschloß er sich, eine modern aufgefaßte Beethoven-Büste zu gestalten und dem Verein Beethoven-Haus zum Geschenk zu machen.
Die Sonderausstellung zeigt anhand erhaltener Entwürfe und Modelle den Entstehungsprozeß der Plastik Naoum Aronsons. Sie führt damit zugleich vor, wie die Inspiration durch Beethovens Musik die Gestaltung eines Kunstwerkes unmittelbar anregte. Aber auch die sonstigen Aktivitäten des heute zu Unrecht relativ wenig beachteten Künstlers Naoum Aronson in Bonn werden schlaglichtartig beleuchtet.