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Der lange Weg einer Beethoven-Handschrift

Sonderausstellung beschreibt die Reise eines bedeutenden Beethoven-Originals ins Beethoven-Haus

02.09.2025

Sonderausstellung
Verschlungene Pfade
Die lange Reise der Danza tedesca aus Beethovens Streichquartett op. 130
3. September 2025 bis 11. Januar 2026

Im Januar 2025 konnte eine bedeutende Neuerwerbung in die Sammlung des Beethoven-Hauses aufgenommen werden: die Originalhandschrift des 4. Satzes aus Beethovens Streichquartett B-Dur op. 130, Alla danza tedesca. Die neue Sonderausstellung im Museum präsentiert das wertvolle Manuskript nun einer breiteren Öffentlichkeit. Es geht aber nicht nur darum, die Handschrift zugänglich zu machen, wie Julia Ronge, die Kustodin des Beethoven-Hauses, erläutert. "Mit der Danza tedesca verbindet sich eine sehr bemerkenswerte Geschichte von Enteignungen und letztendlicher Restitution, die wir in dieser Sonderausstellung erzählen möchten."

Vor gut zwei Jahren hatten überraschend Nachkommen der jüdischen Industriellen-Familie Petschek Kontakt zum Beethoven-Haus aufgenommen. Die Familie war auf der Suche nach einem geeigneten Aufbewahrungsort für das Autograph der Danza tedesca, das sich in ihrem Besitz befand. Mit der Übergabe der Handschrift an das Beethoven-Haus ging für das Manuskript eine lange Reise zu Ende: Die Familie, die ursprünglich aus Aussig (Sudetenland) stammte, war einst vor den Nationalsozialisten geflohen. Ihre zurückgebliebenen Besitztümer, darunter das Beethoven-Autograph, wurden beschlagnahmt.

Erst 2022 wurde die Handschrift aus Tschechien an die Familie Petschek zurückgegeben – also über 80 Jahre nach der ersten Enteignung und nach langen Verhandlungen. Aber auch zuvor hatte das Manuskript bereits mehrfach den Besitzer gewechselt: Beethoven hatte es seinem Freund Karl Holz geschenkt, von diesem wanderte es weiter an den Geiger Joseph Hellmesberger, dann zu musikliebenden Privatleuten wie dem Wiener Rechtsanwalt Heinrich Steger und schließlich zur Unternehmerfamilie Petschek. Die Sonderausstellung zeichnet die verschiedenen Stationen der Handschrift nach.

"Auf Wunsch der Familie sollte das Autograph einen Aufbewahrungsort finden, an dem es für die Wissenschaft und die interessierte Öffentlichkeit zugänglich ist. Es ehrt die Nachkommen, dass sie trotz ihrer Geschichte eine Institution in Deutschland in Betracht gezogen und ihr kostbares Erbe dem Bonner Beethoven-Haus überlassen hat", so Malte Boecker, Direktor des Beethoven-Hauses. Und so nimmt die Neuwerbung in der Ausstellung nun auch den zentralen Platz ein, der ihr zukommt.

Die Ausstellung ist im Rahmen der Öffnungszeitendes Museums zu sehen:
Mittwoch bis Montag – 10 bis 18 Uhr

Tickets sind im Shop des Beethoven-Hauses oder über die Webseite des Beethoven-Hauses www.beethoven.de erhältlich.

Pressebilder können hier heruntergeladen werden.

Kontakt:
Ursula Timmer-Fontani 
Leitung Unternehmenskommunikation 
Beethoven-Haus Bonn 
Tel. 0228 98175-16 
timmer-fontani@beethoven.de